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Rauchen vor, während und nach der Schwangerschaft

Rauchen vor, während und nach der Schwangerschaft
pixabay.com | HansMartinPaul

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Mittlerweile ist bekannt, dass Rauchen – egal wie viel oder wenig – gesundheitlich schädlich ist. Und doch werden jedes Jahr über einhundertfünfzigtausend ungeborene Kinder schädlichem Tabakrauch ausgesetzt. Ob durch Unvorsichtigkeit oder Unwissenheit – rauchen vor, während und nach der Schwangerschaft ist schädlich. Dem Tabak von gewöhnlichen Zigaretten sind etliche Zusatzstoffe, wie Teer, beigemengt. Diese verbrennen nicht oder erzeugen giftige Gase und gelangen direkt in die Lunge und damit in den Körper. Durch den Blutkreislauf kommen diese Gifte direkt zum Embryo, mit Schäden für Raucherinnen und das „mitrauchende“ Kind. Wir informieren in diesem Artikel über

  • die Folgen von Rauchen vor einer geplanten Schwangerschaft
  • mögliche Folgen des Rauchens in der Schwangerschaft für Mutter und Kind
  • über Rauchen und Stillen
  • darüber, was einem das Nichtrauchen erleichtern kann

Folgen des Rauchens vor der Schwangerschaft

Viele Zigarettenpackungen weisen mit markanten Bildern und klaren Botschaften auf die Folgen des Rauchens in der Schwangerschaft hin. Doch wie sieht es mit Rauchen und Kinderwunsch aus?

Eltern, die sich an die Familienplanung machen und dabei einen Kinderwunsch äußern, sollten schon deutlich vor einer Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhören.

Neben dem Herz-Kreislaufsystem, leidet auch die Fruchtbarkeit unter Nikotin und den zahlreichen Giftstoffen im Tabak. Die Qualität des Spermas und deren Anzahl ist bei rauchenden Männern wesentlich niedriger, als die von Nichtrauchern.

Raucherinnen haben oft Zyklusstörungen. Durch das Rauchen wird der gesamte Körper weniger durchblutet. Die Minderdurchblutung des Körpers hat auch Auswirkungen auf die Fortpflanzungsorgane. So ist zum Beispiel die Gebärmutterschleimhaut von Raucherinnen dünner, als bei Nichtraucherinnen.

Festzuhalten bleibt; auch bei gelegentlichem Rauchen oder Passivrauchen dringen Gifte in den Körper ein und wirken sich auf die Fruchtbarkeit aus.
Regelmäßig zu rauchen und schwanger werden zu wollen, sollte kritisch überdacht werden.
Es wird dringend empfohlen, bei einer festgestellten Schwangerschaft das Rauchen sofort einzustellen und nicht erst zu reduzieren.

Die Folgen von Rauchen in der Schwangerschaft

Der Embryo im Mutterleib lebt, von dem was er von der Mutter erhält.
Grundsätzlich ist der Embryo gut durch schädliche Umwelteinflüsse geschützt. Die Plazenta filtert das Blut der Mutter, bevor es durch die Nabelschnur das Kind erreicht und mit den nötigen Nährstoffen versorgt. Bakterien und Viren können rechtzeitig erkannt und erfolgreich bekämpft werden.

Doch die Barriere zwischen Mutter und Kind ist hochempfindlich und nicht alles lässt sich herausfiltern. Der im Blut gebundene Sauerstoff, muss zum Beispiel ungehindert zum Kind gelangen. Ist dieser jedoch mit giftigen Zusatzstoffen, wie Kohlenmonoxid und Nikotin, verunreinigt, gelangen diese ebenso im Blut zum Kind.

Wichtige Zellkomplexe des Kindes, wie Lunge, Leber, Herz und Blutgefäße sind noch im Aufbau und können mit diesen aggressiven Giftstoffen nicht umgehen. Mitunter wird der Zellaufbau empfindlich gestört. Schon aufgebaute Gefäße können verengen und behindern die Blutzirkulation im Embryo, was zu einem gestörten Gasaustausch führt. Dies führt zu einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut, was unmittelbar zu einer Minderversorgung führt.

Übrigens: Rauchen in der Schwangerschaft reduzieren? Klingt vielleicht besser als weiter zu Rauchen wie bisher, jedoch ist das ein Trugschluss. Mit jeder Zigarette gelangen die Giftstoffe in den Körper. Jede Zigarette kann der Auslöser für ein  Risiko oder Komplikation sein. Das ist quasi wie Roulette spielen!

Die Folgen für die Mutter

Die Verengung von Blutgefäßen, der gestörte Appetit und die mangelnde Sauerstoffzufuhr schaden der Mutter. Rauchen geht mit dem Risiko für Bluthochdruck einher. Das wiederum kann Auslöser von Schwangerschaftskomplikationen sein. Die ohnehin anstrengende Phase der letzten Schwangerschaftswochen, in denen sich viele kurzatmig fühlen, wird durch den, durch Tabakkonsum hervorgerufenen Sauerstoffmangel, noch einmal verstärkt.

Raucherinnen haben allgemein einen Mangel an wichtigen Nährstoffen, was besonders in der Schwangerschaft mit ihrem erhöhten Nährstoffbedarf, ein Problem darstellen kann.

Das Risiko, Komplikationen in der Schwangerschaft zu erleiden, ist stark erhöht und kann bis zu Fehl- oder Totgeburten, vorzeitige Plazentaablösung oder zu Fehlbildungen führen.

Rauchen und Folgen für das Kind

Sieben von zehn Frühgeburten werden durch das Rauchen, wenn auch nicht ausgelöst, so doch befördert. Ebenso mussten etwa 50% der totgeborenen Kinder im Mutterleib mitrauchen.

Fehlbildungen (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) sind bei Kindern von Raucherinnen auffällig oft.

Ein Faktor ist auch die sättigende Wirkung von Tabak. Wo Rauchen als Appetithemmer zum Lifestyle und zur täglichen Gewohnheit der Gewichtskontrolle geworden ist, lässt der gestörte Appetit die Frauen wichtige Signale ihres Körpers nicht wahrnehmen. Mangel oder sogar Unterernährung des Säuglings stört das Wachstum und die Entwicklung des Kindes.

Neben dem eingeschränkten Wachstum ist mit weiteren erhöhten Risiken und (Spät)folgen zu rechnen. Noch einmal das Wichtigste im Überblick:

  • Geburtsgewicht. Dies kann bis zu 300g geringer ausfallen, als beim Durchschnitt
  • Lungenfunktion. Diese kann bis zur Geburt mitunter noch nicht fertig entwickelt werden. Auch ist mit insgesamt weniger Lungenvolumen in späteren Jahren zu rechnen
  • Gehirnentwicklung. Diese ist womöglich gehemmt und schlechter als im Durchschnitt der „Nichtraucher“ Kinder
  • Angeborener Herzfehler
  • Die Ausbildung einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Entwicklung von Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitstörung (z.B. ADHS),
  • plötzlicher Kindstod (SIDS)
  • Spätere Allergien und / oder Asthma
  • erhöhtes Krebsrisiko bei Kindern von Raucherinnen

E-Zigaretten und Schwangerschaft (Dampfen)

An einigen Stellen ist zu hören, dass E-Zigaretten „weniger schädlich“ sein sollen, als herkömmliches Rauchen. Dies kann noch nicht bestätigt werden. Es fehlen ausreichende Studien, vor allem zu den Langzeitfolgen von E-Zigaretten.

Und weniger schädlich, heißt eben auch nicht „nicht schädlich“!

Kurz: E-Zigaretten sind keine Alternative.

Vorteile des Rauchen Aufhörens

Es lohnt sich (zu jeder Zeit!) aufzuhören. Für dich selbst und vor allem für dein (ungeborenes) Kind.
Die Folgen des Rauchens in der Schwangerschaft können gravierend sein und die Risiken können durch das Aufhören deutlich minimiert werden.

Folgen, die durch das Rauchen bedingt sind, können innerhalb von wenigen Jahren auf einen Normalwert gebracht werden. So erholen sich viele Orgrane, wie Haut, Leber, Lunge und die Gefäße, werden weniger strapaziert.

Die Leistungsfähigkeit steigt mit der Zeit immer mehr, was auch zu einem allgemeinen Wohlfühlen führt.

Und natürlich gibt es auch den finanziellen Aspekt. Rauchen ist teuer und im wahrsten Sinne des Wortes verbranntes Geld, welches Du für dich und dein Kind gut gebrauchen könntest.

Weitere Infos findest du zum Beispiel bei Nichtraucherhelden*.

Rauchen nach der Schwangerschaft

Stillen und Rauchen

Auch nach der Geburt ist für das Kind das Einatmen von Tabakrauch schädlich.
Der Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Milchproduktion ist nocht nicht hinreichend erforscht. Es ist unklar  wie hoch der Tabakkonsum sein muss, damit die Giftstoffe auch in der Milch nachweisbar sind. Jedoch unterscheided sich der Geruch der Muttermilch von Raucherinnen deutlich von dem einer Nichtraucherin.

Es gibt Indizien dazu, dass die Milchproduktion von Raucherinnen gehemmt und wichtige Mikronährstoffe eher in geringerer Menge in der Milch angereichert werden. Das Nicht-Stillen wird Raucherinnen aber nicht empfohlen.

Zwar geht die Zahl von Rauchern und Raucherinnen stetig zurück, doch in Deutschland atmen weiterhin etwa 4 Millionen Kinder regelmäßig Tabakrauch ein.

Säuglinge und Kleinkinder, die regelmäßig Zigarettenrauch einatmen (müssen), leiden ca. 50% häufiger an Mittelohrentzündungen als andere Kinder. Es wird vermutet, dass die feinen Flimmerhärchen am Eingang der Ohrtrompete gelähmt werden, und so Bakterien keine natürliche Barriere mehr in Richtung Mittelohr haben.

Solange in Wohnungen, Autos oder unterwegs am Kinderwagen geraucht wird, verteilt sich der Feinstaub des Rauches und die darin enthaltenden Gifte. Der Rauch setzt sich in Kleidung, Bezügen, Wäsche, Kinderwagen und so weiter fest. Und dein Kind atmet diese Stoffe ein.

Messungen zeigen, dass das Lüften von geschlossenen Räumen, wenig für die Gesundheit der Kinder bringt. Auch in Textilien, Möbeln und Tapeten setzten sich giftige Zusatzstoffe ab. Selbst wenn du nicht in der Wohnung rauchst, nehmen die Kleinen die Gifstoffe also auf.

Auch nach der Schwangerschaft gilt: Stillen und Rauchen gehen nicht zusammen, wenn du deinem Kind den bestmöglichen Start ins Leben bieten möchtest. Jede Zigarette schadet. Das Mittel der Wahl ist und bleibt das Rauchen Aufhören.

Rauchen Aufhören leicht(er) gemacht

Machen wir uns nichts vor. Rauchen ist eine sehr starke Sucht und im Gegensatz zu einer Alkohol- oder anderen Drogenabhängigkeit, ist diese noch (in Teilen) gesellschaftlich akzeptiert. Die Folgen und Risiken sind nicht so ersichtlich wie bei anderen Drogen.

Mit dem Wissen um die Gefahren und trotz ernsten Absichten und guten Vorsätzen, schafft es nur jede dritte schwangere Raucherin auf den Konsum von Tabak zu verzichten.

Es gibt jedoch eine Vielzahl an  Möglichkeiten, die dich dabei unterstützen wollen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Ein guter Frauenarzt kann die erste Adresse zu Fragen bezüglich Rauchen und Schwangerschaft sein. Möglicherweise kennt er oder sie weitere Tipps und Hinweise, wie das Aufhören gelingen kann.

Das hilft beim Rauchen aufhören

Bei aufkommender Lust kann dir helfen, dir die Folgen und Risiken des Rauchens für dich und dein Kind bewusst zu machen.

Mach dir bewusst, dass jede Verlangensattacke nur für eine begrenzte Zeit aufkommt. Kein Verlangen hält ewig und wird mit der Zeit immer seltener und weniger stark.

Bewegung, viel Wasser trinken und Ablenkung sind gute Mittel um ein Verlangen zu überbrücken und Glückshormone freizusetzen.

Auch eine ganze Bandbreite von Apps für iOS und Android Systeme gehören in der Gesundheitsförderung schon längst zum etablierenden Medium. Die bekanntesten Apps sind

  • NichtraucherHelden-App (iOS und Android)
  • Grüne Lunge (iOS)
  • Smoke free (Android)
  • Smoke less (iOS und Android)
  • EasyQuit (Android)
  • Get Rich or Die Smoking (Android)
  • Aha!Rauchfrei

Die Apps unterstützten dich beim Aufhören, ersetzen aber nicht das fachliche Gespräch mit einem Arzt oder einen Entwöhnungskurs. Verschiedene Kurse motivieren Mütter sowie Väter langfristig mit dem Rauchen aufzuhören.

Online Kurs zum Rauchen aufhören

Im Zeitalter des Internets gibt es glücklicherweise auch Online Programme zum Rauchen aufhören. Unsere Empfehlung ist das Angebot von Nichtraucherhelden.

Nichtraucherhelden wird auch von vielen Krankenkassen empfohlen und bietet eine Menge Unterstützung auf dem Weg zur Nichtraucherin und zum Nichtraucher.

Dein Vorteil :

  • viele Krankenkassen übernehmen die Kosten (bis zu 100%)
  • Hohe Zufriedenheit bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern
  • Glückliche Nichtraucherinnen und Nichtraucher

Mehr Infos bei Nichtraucherhelden*

NichtraucherHelden.de

Geburtsvorbereitung und Rückbildungskurse

Da momentan einige Geburtsvorbereitungskurse und Rückbildungskurse ausfallen, wollen wir dir den Online-Geburtsvorbereitungskurs* und den Online-Rückbildungskurs* von Hebamme Nadine Beermann ans Herz legen. Ob dieser aufgrund der derzeitigen Situation von der Krankenkasse übernommen werden kann, erfragst du am Besten bei deiner Krankenkasse.

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